Gold, Silber & Bronze geht nach Königs Wusterhausen

 

Erneut geht der Deutsche Meister-Titel Rock´n´Roll Akrobatik in der Schülerklasse an den tanz- und Sportclub „take it easy“. Zum nun dritten Mal in Folge konnten Sophie Koshevnikova und Mateo Cruz dos Santos den begehrten und immens großen Pokal gewinnen. Ein ganzes Jahr lang trainieren die Paare auf diesen Höhepunkt hin und müssen sich über verschiedene Turniere für die Teilnahme qualifizieren. Nur die besten Paare Deutschlands dürfen überhaupt starten. „Ich bin so aufgeregt. Der Druck, als zweimaliger Deutscher Meistdiesen Erfolg zu wiederholen ist dreimal so groß wie zu normalen Turnieren.“ sagt Sophie noch vor dem Turnier. Im Verlaufe des Tages konnten sich die beiden gut mit den Temperaturen in der Halle und in den Köpfen arrangieren und waren zum Finale sehr konzentriert und schafften es sogar, ihre Nervosität auf der Fläche mit Spaß zu überspielen.

Ihre schärfsten Konkurrenten kamen dabei sogar aus den eigenen Reihen. Emma Quante und Finn Wardenski kämpften sich in den letzten Jahren ganz dicht an ihre Fersen und waren die ausgesprochenen Anwärter, die beiden sicher geglaubten Sieger von ihrem Thron zu schubsen. „Auf der Tanzfläche möchte jeder Tänzer der Beste sein. Sonst ist man kein richtiger Sportler mit Ehrgeiz. Aber sobald man die Fläche verlässt ist man ein Team und freut sich auch für den Erfolg der Freunde.“ so die Erklärung von Finn Wardenski nach seiner Finalrunde. Quante/Wardenski verpassten die Chance auf den obersten Treppchenplatz um knapp 2,5 Punkte, konnten aber einen nicht minder schönen Traum wahr werden lassen und holten sich den Vizemeister-Titel.

Um das Triple perfekt zu machen, machten sich Nicole Thomas und Julius Tschöpel auf in die Finalrunde. Sie mussten schon eine Vorrunde überstehen und nutzten dies, um eine saubere Akrobatikrunde hinzulegen und warm zu laufen. Im Finale zeigten sie eine mitreißende, stimmungsvolle Fußtechnikrunde und toppten diese durch 5 technisch toll ausgeführten Akrobatiken. Sie boten den Wertungsrichtern sogar einen Rückwärtssalto, welcher auf Grund des Schwierigkeitsgrads in der Tanzklasse nicht oft gezeigt wird. So sammelten sie ihre Punkte und konnten letztendlich einen hervorragenden 3. Platz erreichen.

In der höchsten Tanzklasse wurde der TSC „take it easy“ durch Amelie Scholz und Sebastian Mattern vertreten. Sie haben in der Vergangenheit eine steile Karriere als das jüngste A-Paar hingelegt und sich viel Trainingszeit auferlegt. Sie erreichten all ihre persönlich gesetzten Ziele. Insbesondere erreichten die Beiden in der Vergangenheit auf internationalen Turnieren – wie vor 2 Wochen in Polen – den 8 Platz – genau 1 Platz am internationalen Finale vorbei. Am Samstag war jedoch irgendwie der Wurm drin. Sie konnten ihre Akrobatiken mit sehr wenig Abzügen auf den Punkt bringen, jedoch wurde ihnen tänzerisch der ein oder andere kleine Fehler zum Verhängnis, weswegen sie ihr selbstgesetztes Ziel eines Treppchenplatzes nicht erreichten. Sie mussten sich mit dem 5. Platz des Tages zufrieden geben. Da die beiden aber schon für das Nationalteam nominiert sind, dürfen sie schon am kommenden Samstag in Budapest zeigen, dass sie schnell lernen und sich nicht unterkriegen lassen.

Treppchenplätze in Winsen für die Kleinen und tolle Erfahrungen bei den Worldcup-Finals in Prag für die Großen

 

Nach den erfolgreichen Abschlussturnieren in Winsen und Prag, kann nun mit Freude in die Winterpause gestartet und neue Kraft und Motivation für die zweite Hälfte der Tanz-Saison gesammelt werden.

„Endlich konnten wir mal das abrufen, was wir so lange trainiert haben“ kam es Finn Wardenski erleichtert über die Lippen. Mit 0,5 Punkten Abstand erreichte er mit seiner Tanzpartnerin Emma Quante den 2. Platz. Und das nach langem Warten. Bisher machte ihnen immer die Nervosität einen Strich durch die Rechnung. Und auch an der Technik müssen die beiden weiterhin viel feilen. Jedoch passte in Winsen alles zusammen – die Turn- und Trampolinwertungen aus der Vorrunde waren die höchsten des Tages und auch im Finale konnten sie durch eine gute Runde viele Punkte sammeln. Die zweithöchsten Wertungen im Turnen und Trampolin sicherten sich Marit Reszat und Erik Wollersheim. Jedoch schlichen sich im Tanzen ein wenig Technikunsicherheiten ein, da auf Grund von Krankheiten im Vorfeld die Kondition fehlte. Trotzdem konnten sie sich den guten 3. Platz sichern. Der Tagessieg ging an ein Paar aus Flensburg, dass es verstand, das Publikum mitzureißen. Hervorzuheben sind Victoria Müller und Felix Krüger, die an ihrem ersten richtigen Turnier teilnahmen und direkt das Finale erreichten.

Auch für Helena Müller und Armin Scholz war es ein Abschluss einer lehrreichen Saison. Sie tanzen erst seit dem Sommer in der B-Klasse und mussten sich viele neue Akrobatiken sowie eine neue Choreografie in der Fußtechnik erarbeiten. Daher waren ihre beiden Runden (Fußtechnik sowie Akrobatikrunde) noch ein wenig verhalten und man merkt noch die Konzentration auf die schwierigen Elemente. „Sobald die Leichtigkeit durch Sicherheit zurückkommt, werden wir richtig angreifen können!“ so Helena Müller. Da hat sie recht, denn mit ihrer Tanztechnik und den guten Grundlagen konnten sie sich so schon den 3. Platz ertanzen.

Circa 500km weiter östlich fanden am selben Tag die Worldcup-Finals (Abschlussturnier der Worldcup-Serie) statt. Daher hieß es auch für Amelie Scholz und Sebastian Mattern noch einmal höchste Konzentration, um ein gutes Jahresendergebnis zu erlangen. „Schließlich ist das Ergebnis des Abschlussturniers immer ein Fingerzeig auf die darauffolgende Saison“ so Mattern. Und ja, die beiden erreichten fast ihren eigenen Traum – die Finalteilnahme. Sie verpassten das Finale um wenige Punkte und erreichten einen sehr guten 9. Platz im internationalen Vergleich. Mit einem Besuch des winterlich verschneiten Weihnachtsmarkts in Prag, leuteten auch die beiden ihre Winterpause ein.

Erster internationaler Start beim Worldcup in Villach ermöglicht Qualifikation für die Weltmeisterschaft

 

Gleich 4 Paare des TSC „Take it easy“ erhielten nach den sehr erfolgreichen Deutschen Meisterschaften im Juni die Einladung in den deutschen Nachwuchskader, der für 8 Paare ausgelegt ist. Die Einberufung in diesen Kader bedeutet die Teilnahme an nationalen Trainingslagern sowie die Teilnahme an internationalen Turnieren. Zuerst einmal an Worldcups. Und wenn die Paare sich auf den Worldcups gut schlagen, dann werden die besten davon für die Weltmeisterschaften nominiert.

Auf diesem Weg befanden sich am vergangenen Wochenende gleich 3 Paare aus Königs Wusterhausen. Für die zwei Paare der B-Klasse bedeutete dies ein Kampf zwischen 34 Paaren, die sich aus ganz Europa in Villach einfanden. Für Laura Köpping und Carl Munder begann die Vorrunde ein wenig holprig. Jedoch konnten sie in der Hoffnungsrunde zeigen, dass sie sich den Platz im Nachwuchskader verdient haben. Alle Akrobatiken klappten wie gewollt und auch tänzerisch blieben sie fehlerfrei. Da auf internationalem Boden sich aber die besten Paare der Länder messen, reichte es auf Grund der noch fehlenden Dynamik und Präsentation auf der Fläche noch nicht, um einen vorderen Platz zu ertanzen. Mit dem 19. Platz kamen sie auf einen guten Mittelplatz. Einen Tick mehr überzeugten Nicole Thomas und Julius Tschöpel. Da Nicole schon sehr ausdrucksstark ist, konnten die beiden neben der guten Akrobatiken, auch im Tanzbereich Punkte einstreichen und sich den 17. Platz erkämpfen.

Amelie Scholz und Sebastian Mattern starteten in der höchsten Tanzklasse, in der alle freien Würfe erlaubt sind. Hier muss die Dame 6x durch die Lüfte fliegen. Da Amelie noch sehr jung ist und sie jetzt schon sehr hochwertige Salti zeigen, haben die beiden eine sehr gute Chance auf eine noch lange und erfolgreiche Karriere. Das unterstrichen sie mit dem erfolgreichen 8. Platz bei ihrem ersten internationalen Auftritt. Das bedeutete, dass sie mit einem Platz haarscharf am Finale vorbeischliffen.

Die Erfolge der Paare aus Königs Wusterhausen wurden auch von den Bundestrainern gesehen und honoriert und somit dürfen die Paare am 12. November 2022 in Lyon an den Start gehen. 

Weiterer Schritt zur WM in Lyon für die einen und erster Schritt ins Turnierleben für die anderen

 

Der TSC ist sehr stolz, auch in diesen Zeiten eine fast ganz normale Trainings- sowie Turniersaison aufrecht erhalten zu können. So konnten sich am Sonntag wieder alle Turnierpaare in Form eines Sportturnieres deutschlandweit in der Trainingshalle des TSC in der Erich-Weinert-Straße vergleichen. Und nicht nur die. Auch die Kleinsten des Vereins – die Anfängerpaare, die noch nicht ins nationale Turniergeschehen eingestiegen sind, hatten ihren teilweise ersten großen Auftritt in Form eines Dreikampfes. Die Schülerklasse durchläuft dabei eine Trampolin-, Turn- sowie die Tanzstation. Nur wer auf allen drei Gebieten Punkte sammeln kann, hat die Nase vorn. Aber es ist dann auch schon ein Teilerfolg, wenn man eine Disziplin für sich entscheiden kann. So haben einerseits die Kinder – und Eltern - mehr von dem Wettkampftag, als nur die 1:30min tanzen und andererseits erlenen sie so fast spielerisch die Grundlagen, die es als Turniertanzpaar in den höheren Klassen für die Akrobatiken benötigt.

Bei den Minis, wie sie liebevoll von den Großen genannt werden, haben Joline Kischnick und Emil Eichberg allen anderen ein bisschen was voraus gehabt und konnten den 1. Platz belegen.

Die Turniertänzer der Schülerklasse kennen das Gefühl, vor vielen Zuschauern zu tanzen, ja schon. Für die Altersklasse ist der Vergleich auf dem Trampolin und im Turnen schon ein wenig spannender. Sie dürfen auch schon Salti und schwierigere turnerische Elemente zeigen und bekommen je nach Ausführung, diesen Mut dann durch Punkte belohnt. Auf dem Tanzboden zeigen auch sie ihre ganz normale Choreografie à 1:30min. Dieses Mal fiel das Gesamtergebnis für die tänzerisch favorisierten Sophie Koshevnikova und Mateo Cruz dos Santos etwas spannender aus, da die beiden die Bereiche Trampolin und Turnen eben nicht für sich entscheiden konnten. Aus rechnerischen Gründen hatten sie durch ihre starke Performance beim Tanzen jedoch die Nase vorn und konnten den Tagessieg einfahren.

Krankheitsbedingt wenig Gegner hatten Liselotte Bley und Luca Kohn in der Juniorenklasse. Es ging jedoch um die Punkte zur Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft am Ende der Saison. Daher mussten sie siegessicher trotzdem alles herausholen, um die Chance vieler Punkte zu nutzen.

Ähnlich ging es Nicole Thomas und Julius Tschöpel in der B-Klasse. Mit der Fußtechnik und der Akro-Runde im Gepäck reisten ihre Gegner sogar aus Delmenhorst an. Die weite Anfahrt lohnte sich, da die Delmenhorster eine fehlerfreie Runde zeigten und somit nur der zweite Platz für Nicole und Julius blieb.

Erfreulich war, nicht zuletzt für die Zuschauer, dass auch Amelie Scholz und Sebastian Mattern in der A-Klasse von einem dresdner Paar herausgefordert wurden. Das Paar aus Dresden startete zum ersten Mal in der Königsklasse des Tanzsports und zeigte tolle Salti und eine fehlerfreie Show. Amelie und Basti konnten aber mit ihrer Souveränität aus den letzten internationalen Turnieren Boden gut machen und lagen den Punkten nach deutlich vorn.

Das sie immer sicherer auf dem Tanzboden werden, ist auch ein ausgeschriebenes Ziel der beiden. Beim letzten Worldcup in Krakau vor zwei Wochen, fiel die Vorrunde der beiden gut, jedoch ausdrucksmäßig sehr verhalten aus, weswegen sich kleine technische Unsicherheiten einschlichen, die sie den direkten Einzug in die Zwischenrunde kostete. In der A-Klasse bedeutet das eine kräftezehrende weitere Hoffnungsrunde, in der man mental und physisch Körner lässt. Diese tanzten die beiden aber nach dem Motto „alles oder nichts“ und wurden für den Mut damit belohnt, in die Zwischenrunde einzuziehen. Dort merkte man erst den Willen, der die beiden zu Bestleistungen in den Akrobatiken verhalf, aber auch den Kraftnachlass durch die zusätzliche Runde. Sie konnten das hohe Niveau nur mit Mühe, aber mit viel kämpfen halten und wurden mit einem hervorragenden 8. Platz – ein Platz am Finale vorbei – belohnt. Daher sollte das sichere Auftreten geübt werden, um es am kommenden Wochenende auf dem Worldcup in Genf besser zu machen.